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Minimierung des Infektionsrisikos bei der Verbrennungsversorgung

Brandverletzungen beeinträchtigen die Integrität der Haut und setzen die Patienten einem erhöhten Infektionsrisiko aus, was die Heilung behindern und die Morbidität und Mortalität erhöhen kann. Die Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos, wie z. B. die Auswahl von Verbänden, antimikrobielle Verbände und ein neuer Ansatz für Verbandswechselprotokolle, ist von entscheidender Bedeutung.

A photo of a hand with burn injuries.

Brandverletzungen und Verbrennungsversorgung

Laut der European Burns Association handelt es sich bei einer Verbrennung um ein komplexes Trauma, das eine multidisziplinäre und kontinuierliche Therapie erfordert. 1 Die Komplexität der Verbrennungsversorgung wird durch das hohe Infektionsrisiko bei Verbrennungsverletzungen noch verschärft, wobei Brandwundeninfektionen und Sepsis zu den Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei Verbrennungspatienten gehören. arabische Ziffer

Wichtige Strategien zur Behandlung von Verbrennungen und zur Infektionsprävention

Die wichtigsten Strategien für die Verbrennungsversorgung und Infektionsprävention aus den "European Practice Guidelines for Burn Care" (Version 4, 2017)1 der European Burns Association zeigen, dass es viele effektive Möglichkeiten gibt, das Infektionsrisiko in der Verbrennungsversorgung zu minimieren. Einige dieser Strategien umfassen: 

  • Schnelle Ersteinschätzung der Wunde: Eine schnelle und genaue Beurteilung von Brandwunden ist von entscheidender Bedeutung. Ein frühes Debridement – die Entfernung von nekrotischem Gewebe – reduziert das für die Bakterienvermehrung verfügbare Substrat. In den Europäischen Praxisleitlinien wird betont, dass "die frühzeitige Entfernung von Brandwunden die Infektionsraten senkt und die Ergebnisse verbessert". Nach dem Debridement ist eine angemessene Wundabdeckung, sei es durch Verbände oder Hauttransplantate, unerlässlich, um das Wundbett vor mikrobiellem Eindringen zu schützen.

  • Händehygiene und aseptische Techniken: Die strikte Einhaltung von Handhygieneprotokollen ist ein Eckpfeiler der Infektionsprävention. Gesundheitsdienstleister sollten vor und nach jedem Patientenkontakt eine Händedesinfektion durchführen. Die Richtlinien empfehlen, dass "aseptische Techniken während der Wundversorgung eingesetzt werden müssen, um eine Kreuzkontamination zu verhindern". Dazu gehört auch die Verwendung von sterilen Handschuhen, Instrumenten und Verbänden während des Wundmanagements.

  • Umgebungskontrollen: Die Aufrechterhaltung einer sauberen und kontrollierten Umgebung in Verbrennungseinheiten ist von entscheidender Bedeutung. Die Richtlinien betonen die Bedeutung einer "regelmäßigen Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Geräten, um die Umweltverschmutzung zu minimieren". Die Implementierung von Isolationsprotokollen für Patienten mit resistenten Infektionen und die Gewährleistung geeigneter Beatmungssysteme können das Risiko nosokomialer Infektionen weiter verringern.

  • Surveillance und Monitoring: Die aktive Überwachung von Wundkulturen und das Monitoring auf Infektionszeichen ermöglichen eine frühzeitige Erkennung und Intervention. In den Leitlinien wird empfohlen, dass "regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt werden sollten, um eine gezielte antimikrobielle Therapie zu steuern". Darüber hinaus kann die Überwachung der klinischen Symptome der Patienten, wie z. B. Fieber, vermehrtes Wundexsudat oder unerwartete Schmerzen, zu rechtzeitigen Untersuchungen und Behandlungsanpassungen führen.

  • Antibiotika-Stewardship: Ein vernünftiger Einsatz von systemischen Antibiotika ist unerlässlich, um die Entwicklung resistenter Organismen zu verhindern. In den Leitlinien wird empfohlen, dass "die Antibiotikatherapie sich an den Kulturergebnissen orientieren und auf bestätigte Infektionen beschränkt sein sollte".

  • Ernährung: Die Ernährung unterstützt das Immunsystem und fördert die Wundheilung. In den Leitlinien heißt es, dass "eine frühzeitige Ernährungsunterstützung eingeleitet werden sollte, um den erhöhten Stoffwechselbedarf von Verbrennungspatienten zu decken". Dazu gehören eine ausreichende Proteinzufuhr und die Supplementierung von Vitaminen und Mineralstoffen, die für die Immunfunktion unerlässlich sind.

  • Patientenaufklärung: Die Aufklärung von Patienten und ihren Angehörigen über Maßnahmen zur Infektionsprävention, wie z. B. geeignete Wundversorgungstechniken und Anzeichen von Infektionen, befähigt sie, sich aktiv an ihrer Versorgung zu beteiligen. In den Leitlinien wird betont, dass "die Einbeziehung der Patienten in die Versorgung die Einhaltung der Praktiken zur Infektionskontrolle verbessern kann".

  • Antimikrobielle Wirkstoffe wie Silber: Topische antimikrobielle Wirkstoffe können eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Wundinfektionen spielen. Vor allem Verbände auf Silberbasis sind aufgrund ihrer antimikrobiellen Breitbandeigenschaften weit verbreitet. Die Rezension "Silber in der Wundversorgung – Freund oder Feind?" 3 diskutiert die Wirksamkeit von Silber und stellt fest, dass "silberhaltige Verbände die bakterielle Belastung in Wunden reduzieren können". Er warnt jedoch auch vor einer möglichen Zytotoxizität und rät, dass "die Vorteile von Silber gegen mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Wundheilung abgewogen werden müssen". Daher sollte die Auswahl der antimikrobiellen Verbände unter Berücksichtigung von Faktoren wie Wundgröße, -tiefe und -gesamtzustand des Patienten individuell abgestimmt werden.

    Die Leitlinien empfehlen antimikrobielle Verbände für Brandwunden, bei denen das Risiko von Besiedlung und Infektionen besteht. Silbersulfadiazin (SSD)-Creme ist eine Art antibiotisches Medikament, das Verbrennungen zweiten und dritten Grades behandelt, aber mit den schlechtesten Ergebnissen bei der Behandlung von Verbrennungen in Bezug auf Infektionen und Epithelisierung verbunden ist. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass silberhaltige Verbände SSD und silberfreien Verbänden bei Verbrennungen in Bezug auf Epithelisierung, Infektion, Schmerzen und Kosten überlegen sind. Die richtige Anwendung von silberhaltigen Verbänden ist für eine optimale Wundheilung unerlässlich.

  • Überdenken von Abrichtwechselprotokollen: Da die Verwendung von Abrichtvorgängen mit SSD eine höhere Häufigkeit von Abrichtwechseln erfordert, besteht ein erhöhtes Risiko einer Kreuzkontamination1. Angesichts des gestiegenen Bewusstseins für die Unterstützung einer ungestörten Wundheilung ist ein Überdenken der Häufigkeit von Verbandswechseln und Verbandswechselprotokollen eine weitere wichtige Strategie zur Infektionsprävention. 

Ein mehrgleisiger Ansatz zur Minimierung des Infektionsrisikos bei Verbrennungen

Die Minimierung des Infektionsrisikos bei der Versorgung von Verbrennungen erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der ein sorgfältiges Wundmanagement, die Einhaltung von Infektionskontroll- und Hygieneprotokollen, Umgebungskontrollen, Überwachung, einen umsichtigen Einsatz von Antibiotika, Ernährungsunterstützung, Patienteneinbindung und den angemessenen Einsatz von antimikrobiellen Wirkstoffen wie silberhaltigen Verbänden umfasst, wenn dies von Vorteil ist.

Durch die Umsetzung dieser Strategien können Gesundheitsdienstleister die Ergebnisse für Verbrennungspatienten erheblich verbessern, die Belastung durch Infektionen verringern und eine optimale Heilung ermöglichen.

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